FGF-Infoline vom 31.10.2002

FGF Workshop

Wie schon in den beiden vergangenen Jahren veranstaltet die Forschungsgemeinschaft Funk in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft für Feinmechanik und Elektrotechnik Köln und der COST 281 Aktion der Europäischen Gemeinschaft einen Workshop mit internationaler Beteiligung zu ausgewählten Themen der möglichen Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf Mensch und Umwelt.

Der diesjährige Workshop mit dem Thema „Genetic and Cytogenetic Aspects of RF-Field-Interaction” findet vom 24. bis 27. November 2002 in Löwenstein in der Nähe von Heilbronn statt. Das vorläufige Programm steht im Internet unter der Adresse http://www.cost281.org zur Verfügung.

´Umwelt und Gesundheit` im Koalitionsvertrag der Bundesregierung

Die neue/alte Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag zwischen der SPD und den Bündnis 90/Grünen sich auch mit dem Thema Mobilfunk, dessen mögliche Auswirkungen und den Schutz der Bevölkerung befasst. Unter anderem ist vorgesehen, neben der Verpflichtung der Mobilfunkbetreiber zur Mittelbereitstellung auch Haushaltsmittel in bedeutender Höhe zur Erforschung der Wirkungen elektromagnetischer Felder bereit zu stellen. Weitere Informationen finden Sie unter folgender Adresse im Internet: http://www.bundesregierung.de Unter Punkt V. „Ökologische Modernisierung und Verbraucherschutz“, Paragraph 1.9 „Umwelt und Gesundheit“ finden sich die entsprechenden Passagen.

WHO Handbuch zum Dialog über Risiken elektromagnetischer Felder

Die Weltgesundheitsorganisation hat ihr neues Handbuch zum Dialog über Risiken elektromagnetischer Felder herausgegeben. Ziel dieses Handbuches ist es, Entscheidungsträger zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf die öffentliche Debatte, die Unsicherheit auf wissenschaftlicher Seite und die Notwendigkeit, die bestehenden Einrichtungen weiter zu betreiben und/oder für neue Einrichtungen angemessene Standorte zu finden. Das erste Kapitel behandelt „Elektromagnetische Felder und Gesundheit der Bevölkerung: die aktuellen Erkenntnisse“ und enthält eine Zusammenfassung der wissenschaftlichen Forschung. Der zweite Teil befasst sich mit den Aspekten der öffentlichen Wahrnehmung. Schließlich werden Grenzwerte und politische Entscheidungen dargestellt. Das komplette Handbuchs (in englischer Sprache) kann von den Internetseiten der WHO heruntergeladen werden. http://www.who.int

Freiburger Appell für weniger Strahlenbelastung

Die „Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e.V.“ hat in der vergangenen Woche den sogenannten „Freiburger Appell“ veröffentlicht, der von mehr als 100 niedergelassenen Ärzten verabschiedet und unterschrieben wurde. Die Ärzte weisen in dem Appell auf einen aus ihrer Sicht dramatischen Anstieg von Gesundheitsstörungen hin und fordern unter anderem eine massive Reduzierung der Grenzwerte, Sendeleistungen und Funkbelastungen auf ein aus ihrer Sicht vertretbares Mass. Der Appell steht im Internet unter der Adresse http://www.e-smog-nrw.de zur Verfügung.

EMV 2003 in Augsburg

Vom 1. bis 3. April 2003 findet wieder die „EMV 2003 Augsburg“, die Internationale Messe mit Workshops für Elektromagnetische Verträglichkeit statt. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter der Adresse http://www.e-emv.com.

Die nachfolgenden Abhandlungen fanden wir im Internet. Nach den ”abstracts” folgt der Hinweis auf die jeweilige Internet-Adresse.

Neue Kontrollmaßnahmen für Standorte von Telefonmasten

In Bristol (GB) werden wahrscheinlich strengere Richtlinien für die Festlegung der Standorte von Telefonmasten eingeführt. Die Befürchtungen der Bevölkerung bezüglich gesundheitlicher Schäden werden ernst genommen, aber man versucht, ein stadtweites Verbot zu verhindern. Anträge für Masten sollten vom Planungskomitee des „Council“ bearbeitet werden, damit die Anwohner in der Nachbarschaft die Information bekommen, die sie wünschen. Da der Stewart Report forderte, bei der elektromagnetischen Strahlung sollten die europäischen Richtlinien beachtet werden, errichtet man nun eine große Zahl Masten mit geringerer Leistung, die nur kurze Distanzen abdecken.
http://www.thisisbristol.com

Verbot von Mobiltelefonen in Autos nicht notwendig

Das britische Transportministerium will möglicherweise Autofahrer, die Mobiltelefone, darunter auch einige mit Freisprecheinrichtung, während der Fahrt benutzen, mit bis zu £2,500 bestrafen, weil es davon ausgeht, dass Autofahrer, die Mobiltelefone benutzen, vier mal häufiger einen Unfall verursachen als andere.

Sir William Stewart, Leiter eines Forschungsprogrammes zu Mobiltelefonen, sagte: „…die Leute sollten bestraft werden, wenn sie unregelmäßig fahren, nicht einfach nur weil sie ein Mobiltelefon benutzen“. Nächsten Monat wird eine Studie über die Auswirkungen der Benutzung von Mobiltelefonen beim Fahren veröffentlicht, die vom „Transport Research Laboratory“ durchgeführt wurde.
http://news.independent.co.uk

Erneut verstärkte Forderung nach lokaler Kontrolle der Standorte für Sendemasten

Im US-Senat und im Repräsentantenhaus wurden zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, welche die lokale Kontrolle der Standorte von Sendeanlagen und Antennen für Mobilfunk unterstützen sollen. Zwei Senatoren und ein Kongressmitglied aus Vermont liefern in einer Stellungnahme Argumente für die neue Gesetzgebung. Diese verleiht den lokalen Behörden größere Entscheidungsgewalt in der Standortfrage.

Die Gesetze sind das Ergebnis einer längeren Auseinandersetzung mit dem FCC, der amerikanischen Regulierungsbehörde, und dem Gerichtshof, wobei die lokale Verwaltung mehr Rechte erhalten soll. Außerdem sollten die Behörden vor Ort den Einsatz modernerer Technologien fordern, die weniger ins Landschaftsbild eingreifen

The EMR Network

Antrag des Klägers im Mobilfunkprozess abgelehnt

Ein Bundesrichter wies kürzlich die Klage im $800-Millionen-Newman-Prozess zurück, in dem ein Arzt aus Maryland sein Mobiltelefon für die Entstehung eines Hirntumors verantwortlich machte. Die Richterin Catherine Blake urteilte, dass die wissenschaftlichen Beweise des Klägers nicht verlässlich seien.

Sie erklärte, dass die Studie von Dr. Hardell aus dem Jahr 1999 keinen Beweis für ein allgemein vergrößertes Krebsrisiko in Verbindung mit der Nutzung von Mobiltelefonen liefere; ebenso wurde dessen Studie von 2001 von Experten kritisiert als Versuch, die Ergebnisse der 1999er Studie in neuer Form darzustellen
http://www.cato.org
Die komplette Aktennotiz des Gerichtes ist veröffentlicht unter:
http://www.mdd.uscourts.gov

Jan Schmitz